Ca. 25 % aller Todesfälle sind auf Krebserkrankungen zurückzuführen.
Nach Herz-Kreislauf-Erkrankungen ist Krebs die zweithäufigste Todesursache. Gleichzeitig gehören Krebserkrankungen und ihre Langzeitfolgen auch zu den Hauptursachen für eine Behinderung.
Krebs steht für Leid, Krankheit, Behinderung, Beeinträchtigung und Tod, und doch gehört Krebs irgendwie zum täglichen Leben. Wer nicht selbst erkrankt ist, der kennt jemanden, der an einer Form der Krankheit und ihrer Folgen leidet, der eine Behinderung hat oder gar daran gestorben ist.
Regelmäßig titelt die Boulevard-Presse "Verdammter Krebs!", wenn ein Prominenter an Krebs stirbt und jederzeit können wir nachlesen, was wir alles tun oder lassen sollten, um das Risiko einer Krebserkrankung möglichst gering zu halten.
Über 100 verschiedene Krebsarten
Krebs ist also allgegenwärtig, und doch trifft die schockierende Diagnose Betroffene und ihre Angehörigen meist unvorbereitet: Männer erkranken am häufigsten an Prostatakrebs, Frauen an Brustkrebs. Sehr häufig sind auch Dickdarm-, Lungen-, Haut- oder Magenkrebs.
Man kennt heute über 100 verschiedene Krebsarten, prinzipiell kann jedes Organ des menschlichen Körpers von Krebs befallen werden. Es gibt jedoch erhebliche Häufigkeitsunterschiede nach Alter, Geschlecht, geographischer Region, Ernährungsgewohnheiten und ähnlichen Faktoren.
Längst nicht jeder Krebsverlauf ist tödlich und jede Krebserkrankung zeichnet sich durch einen unterschiedlichen Verlauf aus. Genauso unterschiedlich sind auch Behinderungen und Beeinträchtigungen, die mit einer Krebserkrankung einher gehen können. Mitunter können die Einschränkungen so schwerwiegend sein, dass dem Antrag auf einen Schwerbehindertenausweisstattgegeben wird.
Beispielsweise kann es bei Knochenkrebs notwendig sein, ein Bein zu amputieren. Nicht immer lässt sich bei Brustkrebs die Brust einer Krebspatientin retten. Auch hier kann eine Amputation, eine sogenannte Mastektomie, die Folge sein. Oder bei einer Darmkrebserkrankung kann ein künstlicher Darmausgang notwendig werden.
Viele Betroffene überleben die Krebserkrankung aufgrund der Fortschritte in Diagnostik und Therapie um Jahre und Jahrzehnte. Das Robert Koch Institut geht davon aus, dass in Deutschland über zwei Millionen Menschen leben, deren Krebserkrankung über zehn Jahre zurückliegt. Sehr viele von ihnen leiden an Behinderungen und Beeinträchtigungen als Spätfolgen der Krankheit oder der Behandlung. Die Onkologin Dr. Georgia Schilling vom Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf berichtete am Kongress der Deutschen Gesellschaft für Innere Medizin 2012 von 53 Prozent der Langzeitüberlebenden, die an Gesundheitheitsproblemen litten.
Es sind nicht immer die offensichtlichen Behinderungen wie eine Amputation oder eine Lähmung, die den Überlebenden einer Krebserkrankung zu schaffen machen. Jeder dritte Betroffene leidet auch an den Spätfolgen der Krebserkrankung und deren oft aggressiver Behandlung mit Chemotherapien oder Strahlenbehandlung. Organe wie Herz, Lunge oder Niere, aber auch das Hormonsystem, die Nerven und der Magen-Darm-Trakt sind oft von Folgeerkrankungen betroffen, weil sie durch die Zellgifte der Chemotherapie geschädigt wurden. So werden oft Herzschwächen beobachtet, aber auch eine eingeschränkte Lungenfunktion oder ein generell geschwächtes Immunsystem.
Bei Frauen kann die Menopause früher eintreten. Patienten entwickeln eine Osteoporose oder klagen über Knochen- undPhantomschmerzen, Taubheitsgefühle oder Sensibilitätsstörungen. Es können auch Zweittumore auftreten, die auf die ursprüngliche Behandlung zurückgehen oder wegen des fortschreitenden Alters neu hinzukommen.
Da eine Krebsbehandlung die Kraftreserven der Betroffen aufbraucht, leiden viele Krebspatienten nicht nur akut, sondern auch langfristig unter einer ausgeprägten Form von Erschöpfung. Diese besondere Form der Müdigkeit bei Krebs wird Fatigue-Syndrom genannt.
Nicht zu unterschätzen sind auch die psychosozialen Folgen einer überstandenen Krebserkrankung. Denn die Angst vor einem Rückfall wird zu einem ständigen Begleiter. Verschiedene Autoren gehen davon aus, dass bei etwa einem Drittel aller Krebspatienten infolge der schweren psychischen Belastung durch die Grundkrankheit auch eine psychische Störung im Sinne einer Begleiterkrankung auftritt. Studien zeigen, dass nach einer überstandenen Krebserkrankung deutlich mehr Menschen eine Depression erleiden, als Gleichaltrige, die keinen Krebs hatten.
Während es bei jeder Krebsart für die ersten Jahre detaillierte Nachsorgepläne gibt, kommt der Langzeit-Nachsorge, die sich mit den geschilderten Behinderungen auf physischer und psychischer Ebene auseinandersetzt, erst langsam steigende Bedeutung zu. Mittlerweile gibt es verschiedene Initiativen, so untersuchen beispielsweise Wissenschaftler im Deutschen Krebsforschungszentrum, welchen Einfluss Erkrankungen, soziale Unterstützung und körperliche Aktivität auf die Lebensqualität haben.
Es gibt also :
Verschiedenste Behinderungen und Beeinträchtigungen
Fortschritte in der Krebs-Therapie
Spätfolgen der Krebserkrankung und der Therapie
Chronische Erschöpfung
Die Rückfall-Angst als ständiger Begleiter
Umso wichtiger ist die Information der Bevölkerung !
Viele Kliniken, aber auch andere Anbieter, veranstalten einen Krebsinformationstag.
Informieren Sie sich über die Termine in unserem Veranstaltungskalender.
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Der nächste Krebsinformationstag findet am 27.8.2016 in der Stadthalle in Hagen / NRW statt.
Weitere Termine:
27.08.2016 Hagen
03.09.2016 Bonn
10.09.2016 Rotenburg
17.09.2016 Leipzig
17.09.2016 in Regensburg
17.09.2016 Remagen
24.09.2016 München
22.10.2016 Hildesheim
29.10.2016 Freiburg
30.10.2016 Emsdetten
19.11.2017 Bielefeld
Infos unter Krebsinformationstag
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